Pressemitteilungen
Manfred EiblManfred Eibl
Susann EndersSusann Enders
23.07.2019

Online-Games: FREIE WÄHLER fordern Update für Jugendschutz

Enders warnt vor Gefahren sogenannter Lootboxen

München. Die Zeiten, als man sich das Computerspiel der Wahl einmalig im Elektrofachhandel kaufte und mit keinerlei weiteren Kosten rechnen musste, sind so gut wie vorbei. Denn Spieleverleger setzen zunehmend auf ein neues Geschäftsmodell - das Computerspiel als lukrative Online-Dienstleistung. Mittels sogenannter Lootboxen sollen Gamer dazu verlockt werden, immer neue und zufällig generierte Inhalte zu kaufen: häppchenweise. Das steigert die Einnahmen über den bloßen Spielkaufpreis hinaus um ein Vielfaches.

Susann Enders, gesundheitspoltische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, dazu: „Spielerinnen und Spieler werden von den Herstellern systematisch dazu verführt, Lootboxen zu öffnen, um innerhalb des Spiels konkurrenzfähig zu bleiben. Denn diese ‚Beuteboxen‘ erweitern die Möglichkeiten der Spieler um virtuelle Gegenstände und zufallsbasierte Zusatzinhalte.“ Spielrelevante Inhalte würden mittlerweile oft einzig und allein über diesen Weg vertrieben.

Enders weiter: „Sobald echtes Geld dafür bezahlt werden muss, kommt das einer Art Lotterie für den individuellen Spielfortschritt gleich und das Suchtpotential steigt. Bunte Online-Games ziehen Kinder und Jugendliche mit hohem Zeiteinsatz in ihren Bann. In virtuellen Scheinwelten messen sich die Spieler weltweit miteinander.“ Der emotionale Druck sei hoch und verleite Kinder und Jugendliche nicht selten dazu, ihr ganzes Taschengeld für virtuelle Zusatzinhalte einzusetzen. Enders: „Deshalb benötigt das Jugendschutzgesetz hier dringend ein Update.“

Manfred Eibl, Sprecher für Wirtschaft, Landesentwicklung und Medien, schließt sich an: „Sowohl Eltern als auch Kinder und Jugendliche müssen über suchtgefährdende Elemente wie Lootboxen im Sinne einer Suchtprävention aufgeklärt werden.“ Denkbar sei auch ein Siegel, das auf Glücksspielelemente im Game hinweise.

Enders betont: „Der Spielemarkt entwickelt sich rasant. Deshalb müssen wir die Rahmenbedingungen schnell anpassen, um diese Kategorie von Online-Games künftig erst volljährigen Jugendlichen zugänglich zu machen. Auf Basis der gegenwärtigen Rechtslage ist diese Möglichkeit leider nicht gegeben.“

Hinweis: Den erwähnten Antrag im Wortlaut finden Sie unten links unter 'Weitere Dokumente'.


Archiv