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Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
19.03.2015

Piazolo: Bayern bleibt hinter Empfehlungen des Wissenschaftsrats weit zurück

FREIE WÄHLER zum Fairnesspakt „Wissenschaftlicher Nachwuchs“

München. Es sind drei Jahre Bewährungsfrist, die die bayerischen Hochschulen heute vom Wissenschaftsministerium bekommen haben. So lange haben sie Zeit, die viel kritisierte Praxis befristeter Arbeitsverträge für wissenschaftlichen Nachwuchs auf Basis einer heute unterzeichneten Selbstverpflichtung zu reformieren. Prof. Dr. Michael Piazolo, Vorsitzender des Ausschusses Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag und hochschulpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, sieht darin einen „längst überfälligen Schritt, aber bei Weitem keinen Grund zum Aufatmen“.

Viele der jetzt gemachten Zusagen bekräftigten nur geltendes Recht bzw. hätten schon lange selbstverständlich sein müssen: Mindestlaufzeiten der Arbeitsverträge von einem Jahr, ausreichend Arbeitszeitanteile, um Doktorarbeit oder Habilitationsschrift anfertigen zu können, keine unterhälftigen Stellen, korrekte Handhabung der rechtlich zulässigen Befristungsgründe und die Umsetzung der langjährigen Ziele zur Vereinbarung von Familie und Beruf.

„Ausdrücklich begrüßen wir FREIE WÄHLER die wenigen darüber hinausgehenden Zusagen, wie das Bemühen um Überbrückungsfinanzierungen zwischen zwei Projekttätigkeiten. Was wir aber vermissen, sind die Absage an die gängige Praxis der Last-Minute-Verlängerung, die Eröffnung von Karriereperspektiven unterhalb der Professur und die saubere Trennung zwischen naturgemäß befristeten Qualifizierungsstellen und Daueraufgaben im Wissenschaftsmanagement. Bayern bleibt damit hinter den Empfehlungen des Deutschen Wissenschaftsrats weit zurück. So kann man den Wettbewerb um die besten Köpfe nicht gewinnen“, kritisiert Piazolo. Bedauerlicher Weise ändere sich auch nichts für bereits beschäftigte wissenschaftliche Nachwuchskräfte: Die Vereinbarungen gelten nur für Neuverträge.


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