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Tobias GotthardtTobias Gotthardt
16.02.2022

Piazolo schafft Handyverbot an Schulen ab

Gotthardt: Handynutzung ist Teil der Lebenswirklichkeit von Schülerinnen und Schülern

Tobias Gotthardt, bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion sowie amtierender Vorsitzender im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags: zur Meldung „Handyverbot an Schulen wird gelockert - Entscheidung künftig vor Ort“:

„Unser Ansatz ‚Hände weg von Handy-weg‘ ist der richtige: pragmatisch, praktisch, subsidiär. Schon 2006, als Bayern als einziges Bundesland ein Handyverbot im Schulgesetz verankerte, war abzusehen, dass die damalige Staatsregierung mit ihrer Entscheidung die Zeichen der Zeit ignorierte. Schon zu jener Zeit hatten PCs, Handys und Laptops Einzug in bayerische Kinderzimmer gehalten. Die Handynutzung komplett aus dem Schulleben zu verbannen und damit die Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen zu negieren, entsprach und entspricht weder damals noch heute dem Bildungsziel, Heranwachsende zu selbstbestimmten und kompetenten jungen Erwachsenen im Umgang mit technischen Produkten zu erziehen. Der Ansatz der FREIE WÄHLER-Fraktion korrigiert deshalb einen weltfremden Pfad: Jetzt entscheidet das Schulforum vor Ort.

Statt eines Nutzungsverbots haben wir uns immer wieder für eine Intensivierung der digitalen Bildung an Schulen ausgesprochen, damit Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit unterschiedlichen Endgeräten erlernen. Wenn der Kultusminister heute das Ende der verstaubten Regelung verkündet, gehen wir unseren Weg konsequent weiter, eine umfassende digitale Erziehung an den Schulen zu implementieren, die auf Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler abzielt.

Wir geben Spielraum – und schaffen gleichzeitig die überfällige rechtliche Sicherheit. Denn die bisherige Regelung sah Ausnahmen vom Handyverbot durch die Lehrkraft vor. Dadurch wurden jedoch Ungleichheiten zwischen den einzelnen Schulen und Klassen geschaffen, die das Binnenverhältnis innerhalb der Schulfamilie empfindlich störte. Zudem wurde die Verantwortung einzig den Lehrkräften zugeschoben. Mit der neuen Regelung sind diese Unsicherheiten beseitigt. Gleichzeitig bleibt die Möglichkeit bestehen, Schülerinnen und Schülern das Handy bei Missbrauch zu entziehen.“


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