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Thorsten GlauberThorsten Glauber
01.06.2011

Übertragung der Reststrommengen

 

 

FREIE WÄHLER zu Übertragung der Reststrommengen

 

Glauber: „Schwarz-gelbe Atomausstiegspläne sind gefährliche Mogelpackung“

 

De facto ist der Beschluss zum Atomausstieg nichts anderes als eine Laufzeitverlängerung mit großen Risiken, Unklarheiten und der erneuten Förderung der großen Atomkonzerne - so die Ansicht der FREIEN WÄHLER, die nun ein schlüssiges Ausstiegskonzept fordern. Thorsten Glauber, energiepolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion: „Die Entscheidung, die Reststrommengen der abgeschalteten Atomkraftwerke auf die verbleibenden AKW zu übertragen, ist nichts anderes als eine gefährliche Mogelpackung. Das führt nämlich dazu, dass diese Meiler länger am Netz bleiben, als nach dem vorherigen Atomkonsens beschlossen. Einen stufenweisen Ausstieg soll es plötzlich nicht mehr geben. In Bayern sollte beispielsweise das AKW Grafenrheinfeld nach dem ursprünglichen Plan 2014 vom Netz gehen, jetzt läuft es bis 2022. Das gleiche Spiel bei Gundremmingen B und C, dessen Blöcke eigentlich schon 2016 abgeschaltet werden sollten. Auch Isar 2 bei Landshut, das in der Einflugschneise des Flughafens München liegt, soll nach den Plänen von Schwarz-Gelb länger am Netz bleiben als geplant. Das ist verantwortungslos, risikobehaftet und im Endeffekt eine deutliche Verschlechterung. Die einzigen, die davon profitieren, sind die Energieriesen.“

Die FREIEN WÄHLER fordern endgültig ein schlüssiges Stufenkonzept für den Atomausstieg, in dem genau erläutert wird, wie die abgeschalteten Strommengen durch erneuerbare Energien ersetzt werden sollen. „In Bayern will Umweltminister Söder vier Gaskraftwerke bauen. Und wer soll das machen? Die Staatsregierung sicher nicht. Dies wird wieder zu einer Marktmacht für die Energieriesen führen - und wo die Gaskraftwerke gebaut werden sollen, sagt auch keiner. Die FREIEN WÄHLER fordern nun Klarheit. Denn durch solche Pläne wird der Ausbau der erneuerbaren Energien behindert, weil zum Beispiel kleine dezentrale Blockheizkraftwerke wegen ihrer Doppelnutzung von Wärme und Energie einen höheren Wirkungsgrad haben. Große Gaskraftwerke rentieren sich dagegen nur über extrem lange Laufzeiten und behindern dadurch die Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien“ , sagte Glauber abschließend.

Die FREIEN WÄHLER halten das geplante Ausstiegsszenario für falsch, weil alle neun verbliebenen deutschen Atomkraftwerke 2021/22 quasi auf einen Schlag vom Netz gehen sollen, wodurch es nicht mehr möglich ist, diese Strommengen Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Die FREIEN WÄHLER sehen darin den Versuch, auf Knopfdruck große Gaskraftwerke ans Netz zu nehmen, um damit erneuerbaren Energien den Marktzugang abzuschneiden.


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