Wegen Afrikanischer Schweinepest und Corona: Schweinehaltern sofort gezielt helfen!

München. Für Bayerns Landwirte kommt es in diesem Jahr knüppeldick: Nicht nur die Corona-Krise macht ihnen zu schaffen, auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) bedroht ihre wirtschaftliche Existenz – weshalb sie auf Hilfen dringend angewiesen sind, begründet der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses Dr. Leopold Herz einen Dringlichkeitsantrag der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion zum heutigen Plenum.
 
Das bayerische Landwirtschaftsministerium habe dem Bund am 27. November Vorschläge unterbreitet, wie Schweinehalter in der aktuellen Situation konkret unterstützt werden können. Diese Vorschläge unterstütze die FREIE WÄHLER-Fraktion, so Herz: „Wir fordern, die Fördersätzefür Tierwohlinvestitionen in der Sauenhaltung bei gleichzeitiger vorübergehender Produktionseinschränkung zu erhöhen.“ Bauvorhaben zur Umsetzung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müssten mittels Anpassung der Rechtsvorgaben beschleunigt werden.
 
„Durch den Anstieg der Corona-Inzidenzen und internationale Handelsbeschränkungen für Schweinefleisch ist die Branche in große Bedrängnis geraten. Jede Woche fehlen deutschlandweit ca. 80.000 Schlachtungen, die wegen Corona-Beschränkungen nicht durchgeführt werden können“, rechnet Herz vor. Dies habe zur Folge, dass Mastschweine in den Ställen über das Schlachtgewicht hinaus gemästet werden müssten – was zu Abzügen bei den Schlachtpreisen führe. Und nun komme auch noch der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest unter Wildschweinen hinzu.
 
Herz: „Die Kombination aus niedrigem Preis, erhöhtem Einsatz von Futter und Belegung der Plätze bringt dem Mäster einen Verlust von ca. 30 Euro pro Schwein. Eine bundesweite Unterstützung – etwa in Form eines nationalen Liquiditätshilfeprogramms – bietet eine Möglichkeit, die größten Härten abzumildern. Genau dieses Geld muss die Große Koalition in Berlin jetzt in die Hand nehmen, um den betroffenen Schweinemastbetrieben wirksam zu helfen.“