Weitere Zeugen im NSU-Untersuchungsausschuss
NSU-Untersuchungsausschuss vernimmt kommende Woche (9./10.4.) weitere Zeugen zur Ermittlungsarbeit
München (04.04.2013). Der NSU-Untersuchungsausschuss befasst sich in den beiden kommenden Sitzungen (9./10.4.) mit dem Einfluss der Staatsanwaltschaft auf die Ermittlungen in der Mordserie und der Zusammenarbeit zwischen der BAO (Besondere Aufbau Organisation) und dem Bundeskriminalamt (BKA).
Bei der Vernehmung der Zeugen soll es um weitere Aufklärung über die Ermittlungsarbeit, insbesondere auf Seiten der Staatsanwaltschaft, mögliche Probleme bei der Zusammenarbeit und eventuelle Ermittlungspannen gehen. Der Untersuchungsausschuss will zudem einen zusammenfassenden Überblick über die Struktur und Arbeitsweise der EG (Einsatzgruppe) Ceska beim BKA gewinnen und dabei der Frage nachgehen, ob wichtige Hinweise übersehen oder nicht angemessen gewürdigt worden sind.
Informationen zu den Zeugen:
KD Christian Hoppe:
Leiter der EG Ceska beim BKA, das ab dem 1. 7. 2004 aufgrund eines Ersuchens des bayerischen Innenministeriums ein ergänzendes Strukturermittlungsverfahren unter dem Gesichtspunkt einer kriminellen Vereinigung gemäß § 129 StGB durchführte.
DirAG Peter Boie, Amtsgericht Erding:
Damals Staatsanwalt als Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft München I (zuständig als Staatsanwalt für den Mord an Kilic und laut Aussage Vögeler im Untersuchungsausschuss vom 22. 1. 2013, 11.Sitzung, bei einer Besprechung am 12. 9. 2001 in Nürnberg mit dem BKA anwesend).
LOStA Dr. Walter Kimmel:
War als sachleitender Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zuständig für alle fünf bayerischen Morde bis zum 1. November 2008. Als sachleitender Staatsanwalt hat er regelmäßig an den Besprechungen der sog. Steuerungsgruppe teilgenommen und in der Regel auch an denen der BAO.
(Die Zeugen Hoppe und Dr. Kimmel wurden bereits im Bundestag vernommen.)