Pressemitteilungen
11.10.2012

Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasium

Felbinger: Klare Linie? – Fehlanzeige!

München. „Bei der Weiterentwicklung des Gymnasiums fehlt nach wie vor eine klare Linie.“ Dieses Fazit zieht Günther Felbinger, MdL und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, nach dem heutigen Bericht von Kultusminister Ludwig Spaenle im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags. „Der Lösungsvorschlag aus dem Kultusministerium ist eine Mischung aus der Erkenntnis, dass das achtjährige Gymnasium G8 nicht für jeden Gymnasiasten machbar und somit eigentlich gescheitert ist – und dem gleichzeitig starren Festhalten am G8. Einen großen Wurf kann ich darin nicht erkennen“, so Felbinger. „Wenn wir den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Lernzeiten einräumen wollen, was wir durchaus begrüßen, dann muss das mit entsprechenden Personalressourcen unterlegt werden.“

Für den Bildungspolitiker stellt sich damit vor dem Hintergrund der künftigen Förderstrategie mit einer Reihe von Flexibilisierungselementen bis hin zu einem Flexibilisierungsjahr in der Mittelstufe die Frage nach der Umsetzbarkeit und Organisation. „Ich frage mich, wie mit lediglich einer zusätzlichen Lehrkraft je Gymnasium die Vielzahl vorgesehener Fördermöglichkeiten organisatorisch und personell gestemmt werden soll“, so Felbinger. Mit der jetzigen Lösung werde genau das Gegenteil dessen erreicht, was Spaenle eigentlich wollte, weil nun zu befürchten sei, dass G8 und G9 an jedem Gymnasium in ganz unterschiedlichen Ausprägungsformen parallel laufen, ohne dass dafür die erforderlichen Kapazitäten vorhanden wären.

Die FREIEN WÄHLER begrüßen vor diesem Hintergrund, dass die vorgesehenen Förderstrategien zunächst einmal an zwölf Modellschulen ausprobiert werden sollen. Andernfalls drohe angesichts der Vielfalt an Fördervarianten und einer mangelnden Personalausstattung in Bayerns Gymnasien erneut ein heilloses Durcheinander.


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