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Einst war ihr Schutzstatus gerechtfertigt - doch haben sich die Populationen von Bär und Wolf zwischenzeitlich erholt. Deshalb fordern die FREIEN WÄHLER Bund und EU zum Handeln auf.
Dr. Leopold HerzDr. Leopold Herz
Nikolaus KrausNikolaus Kraus
Florian StreiblFlorian Streibl
Benno ZiererBenno Zierer
20.04.2023

Zunehmende Wolfssichtungen – und jetzt Gefahr durch Problembär im Raum Rosenheim:

Kraus fordert EU und Bundesregierung zum Handeln auf

Statements des Fraktionsvorsitzenden Florian Streibl, des jagdpolitischen Sprechers Nikolaus Kraus, des landwirtschaftspolitischen Sprechers Dr. Leopold Herz und des umweltpolitischen Fraktionssprechers Benno Ziererzur Meldung „Bär tötet Schafe im Landkreis Rosenheim“:

Streibl:

„Diese Nachricht ist ein Schock – kurz nach den furchtbaren Ereignissen in Italien, wo ein Jogger von einer Bärin angegriffen und getötet wurde, reißt erstmalig wieder ein Bär Nutztiere in Bayern. Ich möchte deshalb betonen: Die Sicherheit des Menschen muss stets Priorität haben. Bei uns im Oberland hat der Wolf seine Scheu vor dem Menschen bereits abgelegt. So lief ein Tier kürzlich in Altenau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen mitten durchs Dorf, weshalb sich viele Menschen in ihren Heimatgemeinden nicht mehr sicher fühlen. Die letzten Wolfsrisse haben sich in unmittelbarer Nähe zu Wohnbebauung ereignet. Deshalb gibt es in meinem Stimmkreis bereits erste Landwirte, die ihr Vieh nicht mehr auf die Weide austreiben. Wenn das so weitergeht und nun auch noch Bären die Nutztierhaltung bedrohen, bedeutet es das Ende der Landwirtschaft im Oberland, wie wir sie kennen. Wir müssen unsere familiengeführten bäuerlichen Betriebe, Kulturlandschaft und alpine Artenvielfalt schützen und deshalb unseren Landwirten jegliche Unterstützung zukommen lassen.“

 

Kraus:

„Eine Koexistenz von Bären, Wölfen und Weidetierhaltern ist nicht möglich – das sage ich seit Jahren. Ich hoffe sehr, dass die furchtbare Bärenattacke mit tödlichem Ausgang für einen Jogger im Trentino und die drastisch zunehmenden Probleme mit Bären und Wölfen auch hierzulande zu einem Umdenken führen. Große Beutegreifer haben keine natürlichen Feinde und breiten sich daher auch in Bayern immer stärker aus. Konflikte mit dem Menschen und dessen Nutztieren nehmen entsprechend zu. Die Tiere sind vor Jahrzehnten unter Schutz gestellt worden, was damals absolut gerechtfertigt war. Doch haben sich die Populationen zwischenzeitlich erholt – deshalb muss nun gehandelt werden. Auf Bundes- und EU-Ebene bedarf es eines aktiven Wolfsmanagements, das eine zügige Entnahme von Problemtieren durchsetzt.“

 

Herz:

„Der Beginn der neuen Weidesaison steht unmittelbar bevor. Deshalb müssen die Verantwortlichen in Europäischer Union und im Bund handeln. Wir erwarten klare Rechtsänderungen, um die Weidetierhaltung nachhaltig zu erhalten – und wir fordern, den Schutzstatus von Wolf und Bär auf europäischer Ebene anzupassen, um deren Populationen deutlich reduzieren zu können. Erneut zeigt sich, wie wichtig der Einsatz der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion für das Wolfsmanagement ist – dafür danke ich Umweltminister Thorsten Glauber sehr. Denn allein die Anzahl der Wölfe in Europa verdoppelt sich alle zwei Jahre. Deshalb ist es keine Überraschung, dass sich nun auch in Bayern Wolfsrudel ansiedeln. Dem müssen wir entschieden entgegentreten.“

 

Zierer:

„In Bayern vergeht kaum noch eine Woche ohne Berichte über neue Wolfssichtungen – Meldungen über gerissene Weidetiere nehmen drastisch zu. Wenn nun noch das Bedrohungsszenario des Bären hinzukommt, ist das Bürgern und Landwirten nicht länger zuzumuten. Selbst Rekordbergsteiger und Naturschützer Reinhold Messner fordert nach der tödlichen Attacke in Südtirol eine Halbierung der dortigen Bärenpopulation – und ich gebe ihm recht. Wir dürfen mit der Entnahme problematischer großer Beutegreifer nicht länger warten, wir müssen handeln. Ich fordere die Bundesregierung erneut auf, für Deutschland den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes festzustellen und den Bestand regulieren zu lassen – so wie es das EU-Land Schweden bereits umsetzt. Andernfalls müssen wir uns nicht wundern, dass Wanderer in unseren Bergregionen ausbleiben und die wunderschöne Kulturlandschaft der Almen in Oberbayern sowie im Allgäu weiter leidet. Der Bund muss uns die Rechtssicherheit geben, große Beutegreifer sofort entnehmen zu können, wenn sie zu einer Gefahr für den Menschen und das Eigentum werden.“


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