Pressemitteilungen
Tobias GotthardtTobias Gotthardt
Dr. Leopold HerzDr. Leopold Herz
17.11.2021

FREIE WÄHLER-Fraktion warnt vor Ruin der Schweinehalter in Bayern

Herz: Ohne staatliche Unterstützung steht ein ganzer Berufsstand vor dem Aus

München. Bayerns Schweinehalter stehen vor dem endgültigen Ruin. Sie leiden unter niedrigen Preisen bei hohen Kosten, zu viel Bürokratie – und ihre Betriebe werden von der Afrikanischen Schweinepest bedroht. „Für diesen wichtigen Landwirtschaftsbereich ist es fünf nach zwölf“, warnte der agrarpolitische Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses Dr. Leopold Herz zu Wochenbeginn bei Ortsterminen in der Oberpfalz. Gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen, dem Europaausschussvorsitzenden Tobias Gotthardt, war Herz am Montag nach Riekofen im Landkreis Regensburg und Geigant im Landkreis Cham gereist.

„Die Situation auf den Höfen ist so desolat, dass Landwirte derzeit bei jedem Verkauf Verlust machen“, sagte Herz vor Ort. „Die regionale Schweineproduktion, die der Verbraucher schätzt und will, steht im Freistaat vor dem Aus.“ Herz und Gotthardt sprachen unter anderen mit Johann Mayer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands (BBV), BBV-Geschäftsführer Josef Wittmann sowie der stellvertretenden Kreisbäuerin Rosmarie Meßner. Sie alle erhoffen sich Hilfe aus der Politik. Denn, so Herz: „Deutsche Schweinebauern stehen seit einiger Zeit unter massivem Druck, viele Betriebe sogar kurz vor dem Aus. Das ist kein Jammern, sondern ein nüchterner Zustandsbericht.“

Den FREIEN WÄHLERN im Landtag gehe es darum, Resilienz zu gewährleisten, ergänzt Gotthardt: „Das heißt, dass wir in Deutschland in der Lage sein müssen, uns selber mit Lebensmitteln zu versorgen. Und als Europaausschussvorsitzender sage ich: Wer bayerisch einkauft und isst, vermeidet unnötig lange Transportwege und schützt so das Klima. Daran müssen wir Verbraucher uns alle noch viel stärker erinnern, wenn wir einkaufen.“ 

Jetzt gelte es, möglichst viele der 4.000 bayerischen Schweinehaltungsbetriebe zu erhalten, fordert Herz: „Dazu haben wir bereits Mitte Oktober erfolgreich einen Dringlichkeitsantrag im Landtag eingebracht. Dieser sieht unter anderem private Lagerhaltung, bauliche Erleichterungen, eine Anhebung der Investitionsförderung und den Start des bayerischen Tierwohl-Programms vor. So wollen wir die Schweinehaltung im Freistaat dauerhaft sichern.“

Für den Landwirt aus Wertach im Oberallgäu ist klar: „Ohne staatliche Unterstützung werden viele Schweinehalter diese strukturelle Krise nicht bewältigen können. Und dass die Höfe aufhören, können wir nicht wollen.“ Alles, was die Europäische Union an zusätzlichen Hilfen erlaube, müsse nun eingesetzt werden und der künftigen Ampelkoalition in Berlin verdeutlicht werden, „dass die Schweinefleischproduktion sonst in andere Länder Europas abwandert – zum Schaden des Agrarstandorts Bayern“, so Herz.


Archiv