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28.12.2021

Kampf gegen Lebensmittelverschwendung: Streibl und Friedl solidarisieren sich mit Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt

Ampelregierung muss Hilfe für Obdachlose und Tafeln auf neue gesetzliche Grundlage stellen

München. Die FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordneten Florian Streibl und Hans Friedl unterstützen den Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt in dessen Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. „Rund zwölf Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll – schon das ist ein Skandal. Wer Obdachlosen und Tafeln mit Lebensmitteln helfen will, welche andernfalls vernichtet würden, darf deshalb nicht länger in die Mühlen der Justiz geraten“, erklärte der Vorsitzende der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Florian Streibl am Dienstag in München.

Deshalb fordere er die Ampelregierung im Bund auf, die Gesetzeslage so zu ändern, wie in Frankreich 2016 erfolgt. „Dort läuft es genau umgekehrt: Supermärkte sind verpflichtet, nicht verkaufte Lebensmittel an örtliche Tafeln oder andere gemeinnützige Organisationen zu spenden. Ihnen ist es verboten, noch Verzehrfähiges einfach wegzuwerfen – bei Zuwiderhandlung droht eine Geldstrafe von bis zu 3.750 Euro. Was bei unseren französischen Freunden aus gutem Grund möglich ist, sollte auch Deutschland sich zu Herzen nehmen“, sagt Streibl. Gegen das sogenannte Containern juristisch vorzugehen entspreche zwar geltender Gesetzeslage, „jedoch leider auch einer geschmacklosen Logik unserer Wegwerfgesellschaft“.

Hans Friedl, verbraucherschutzpolitischer Fraktionssprecher, unterstützt Streibls Initiative. Selbst im vergleichsweise wohlhabenden Bayern hätten Tafeln verstärkten Zulauf, auch wegen der aktuell galoppierenden Inflation: „Immer mehr Alleinerziehende, einkommensschwache Familien und Menschen in Altersarmut sind regelmäßig auf eine kostenlose Ausgabe von Lebensmitteln angewiesen. Da ist es purer Hohn, noch Haltbares wegschmeißen zu müssen, weil beim Sammeln von Essen aus Containern eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls droht. Wir rufen ausdrücklich niemanden zum Rechtsbruch auf. Gleichwohl solidarisieren wir uns mit Pater Jörg Alt und wollen dessen Weckruf zum verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln in unsere Gesellschaft tragen“, so der Abgeordnete aus dem oberbayerischen Alling.

Gerade in der wegen Corona zugespitzten aktuellen Notlage müsse jede Anstrengung unternommen werden, um Bedürftigen noch haltbare Lebensmittel zukommen zu lassen und Verschwendung auf legale Weise zu bekämpfen, so Streibl und Friedl unisono. Bundesjustizminister Buschmann sei nun am Zug.


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