Klausurtagung in München: FREIE WÄHLER-Fraktion will Bayerns Kunst- und Kulturszene stärken
Radler setzt sich für bessere soziale Absicherung Kunstschaffender ein
München. Den Kulturstaat Bayern in seiner Vielfalt bewahren und nachhaltig weiterentwickeln – das ist Ziel der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Bei ihrer Frühjahrsklausur im Münchner Werksviertel hat sie daher am Freitag eine Resolution zur Stärkung der bayerischen Kunst- und Kulturszene verabschiedet. „Auch wenn der Kunst- und Kulturbereich bereits durch zahlreiche staatliche Maßnahmen unterstützt wird, fehlt für Bayern bislang eine gezielte kulturpolitische Strategie. Um diese zu entwickeln, muss sich die bayerische Kulturpolitik noch stärker für die Lebenswelt von Kulturschaffenden und -rezipienten öffnen und die Maßnahmen bestmöglich an ihren Belangen ausrichten“, erklärt die kulturpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kerstin Radler.
Daher setze sich die FREIE WÄHLER-Fraktion dafür ein, dass künftig einmal in jeder Legislaturperiode ein ressortübergreifender Kulturbericht vorgelegt werde. „Darüber hinaus wollen wir einen Bayerischen Kulturrat aus externen Experten einrichten, der uns in Fragen der strategischen Weiterentwicklung öffentlicher Kulturförderung, kulturpolitischer Priorisierungen und Zielsetzungen berät“, so Radler weiter. Auch für faire Arbeitsbedingungen mache sich die Fraktion weiter stark. „Wir engagieren uns für eine Weiterentwicklung der sozialen Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern. Dazu müssen mögliche Zugangshürden im System der Künstlersozialklasse abgebaut werden. Langfristig wollen wir eine sozialversicherungspflichtige Absicherung etablieren. Des Weiteren treten wir für verpflichtende Mindesthonorare für Künstlerinnen und Künstler sowie deren Werke ein“, so Radler.
Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Kulturleben in erreichbarer Nähe sei ein Grundstein für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern. „Daher setzen wir uns für eine gezielte Kulturförderung im ländlichen Raum ein und werden geeignete Maßnahmen zur Förderung des kulturellen Lebens in der Fläche auflegen“, so Radler. Ein weiteres Ziel der Fraktion sei es, kulturelle Bildung an Schulen zu stärken und Kooperationen mit externen Partnern aus dem Kunst- und Kulturbereich zu fördern. „So wollen wir nicht nur Heimat und Brauchtum bewahren, sondern auch ehrenamtliches Engagement im Kulturbereich vorantreiben und Angebote wie das Freiwillige Soziale Jahr im Kulturbereich noch bekannter und attraktiver gestalten“, betont die Landtagsabgeordnete aus dem oberpfälzischen Regensburg abschließend.
Für Klausurreferentin Marion Glück-Levi, Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern, ist kulturelle Teilhabe aller Menschen Voraussetzung für einen lebendigen Kulturstaat und Kulturelle Bildung Voraussetzung für kulturelle Teilhabe. „Kulturelle Bildung vermag vieles – für jeden Einzelnen und die Gesellschaft. Sie ermöglicht Menschen jeden Alters lebenswichtige Erfahrungen und fördert das demokratische Miteinander. Wir freuen uns, dass die bayerische Landespolitik Kulturelle Bildung zunehmend in ihrer Bedeutung wahrnimmt und im konstruktiven Dialog Bereitschaft zeigt, das Akteursfeld bei der Ausbildung nachhaltiger und wirksamer Strukturen zu unterstützen.“
Anna Reitberger, Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern, ergänzt: „Das Schöne an Kultureller Bildung ist, dass sie so facettenreich ist. Eine kreative Auseinandersetzung mit den Themen und das Mitwirken am kulturellen Leben stärkt Menschen jeden Alters auf vielschichtige Weise. Wir als Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern wünschen uns, dass Kulturelle Bildung als Chance in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen stärker wahrgenommen und gelebt wird, zum Beispiel in ländlichen Räumen oder im schulischen Kontext – insbesondere mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztag ab 2026.“
Dazu Klausurreferentin Anna Kleeblatt, Initiative Kulturzukunft Bayern: „Nur mit einer klar definierten Zielsetzung, wie die Zukunft des kulturellen Angebots in Bayern aussieht, können wir relevante Ziele und Strategien ableiten und damit auch sicherstellen, dass sowohl die Kulturinfrastruktur modernisiert wie auch die Organisationsformen unserer staatlichen Eigenbetriebe im Kulturbereich zeitgemäß strukturiert werden. Wir müssen definieren, welche Förderung in welchem Maß zum öffentlichen Kulturauftrag in Bayern beitragen soll.“
Markus Michalke, Initiative Kulturzukunft Bayern, ergänzt: „Wir möchten helfen, einen modernen Kulturstaat zu schaffen, der in ganz Europa ausstrahlt. Hierfür brauchen wir einen Kulturfahrplan, der von der Zukunft aus denkt und hiervon die notwendigen Maßnahmen und Prioritäten ableitet. Ein externer, langfristig angelegter Kulturrat könnte helfen, diesen zu entwickeln und durch einen jährlichen Kulturbericht sicherstellen, dass die öffentlichen Mittel zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. Dabei ist unsere Währung für die Kulturförderung die Wirkung in die Gesellschaft hinein.“
Die Frühjahrsklausur der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion endet mit einem kommunalpolitischen Abend.
Hinweis: Die erwähnte Resolution finden Sie HIER.