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Unser Foto zeigt von links: Dr. Susanne Holzapfel, ÜWG Scheinfeld; Gabi Schmidt, MdL; Marcus Rasim, Schulleiter BFS für Altenpflege- und hilfe Scheinfeld; Hedwig Reiß, Pflegefachfkraft; Sieglinde Kerschbaum, Heimleitung AWO Cadolzburg;
16.05.2018

„Fraktion vor Ort“ im mittelfränkischen Scheinfeld

Schmidt: Zustände in der Pflege sehr bedenklich

Pflege braucht jeder! So das Fazit unserer Gäste bei Fraktion vor Ort zum Thema „Pflegenotstand“ im mittelfränkischen Scheinfeld. Unterfinanzierung, schlechte Bezahlung, Personalmangel und übermäßige Bürokratie: Das sind nur einige der Missstände, die das Personal vieler Pflegeeinrichtungen regelrecht demotivieren und aus der Pflege treiben. „Die Zustände in der Pflege sind sehr bedenklich und müssen schnellstmöglich verbessert werden. Aktuell schaden sie der Gesundheit von Patienten und Pflegekräften gleichermaßen“, kritisierte Gabi Schmidt, Abgeordnete und sozialpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, bei der Veranstaltung.

Marcus Rasim, Leiter der Berufsfachschule für Altenpflege- und -hilfe in Scheinfeld, referierte über die Ausbildung an seiner Schule und den stetig steigenden Bedarf an Fachkräften. Um den Schülern eine bestmögliche Vorbereitung auf den Pflegeberuf mitzugeben, habe man im Heim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Cadolzburgund Langenzenneigens eineStelle als Ausbildungsleitung geschaffen, erklärte Heimleiterin Sieglinde Kerschbaum. Hedwig Reiß, selbst Pflegefachkraft, berichtete über ihre Liebe zum Beruf, aber auch über den starken Druck, der fast allen Pflegern massiv zu schaffen mache – und letztlich auch sie bewogen habe, in die ambulante Pflege zu wechseln.

Im Publikum bemängelten die anwesenden Pflegenden nicht die schlechte Bezahlung als Hauptproblem. Vielmehr seien es vor allem der psychische und physische Druck sowie die geringe Wertschätzung ihrer Leistung, die ihnen zu schaffen machten. An die Verantwortlichen in der Politik erging der Appell, dringend die Personalprobleme der Branche anzugehen und vor allem die Personalschlüssel anzupassen. Abschließendforderte Schmidt die Staatsregierung auf, eine öffentliche Kampagne zu starten, in der die Arbeit der Pflegenden gewürdigt und der Beruf aufgewertet wird.


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