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Unser Pressefoto zeigt von links: Eva Gottstein, MdL; Alfons Weinzierl, Vorsitzender LFV Bayern; Raphael Kießling, Leiter Freiwilligenagentur GemeinSinn; Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL; Prof. Dr. Doris Rosenkranz, Technische Hochschule Nürnberg; Martin Holzner, Bayerischer Jugendring; Gabi Schmidt, MdL und Dr. Thomas Röbke, Geschäftsführer Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.
Gabi SchmidtGabi Schmidt
Eva GottsteinEva Gottstein
Dr. Hans Jürgen FahnDr. Hans Jürgen Fahn
19.05.2014

Parlamentarischer Abend: "Dank dem Ehrenamt"

Staatsregierung muss berechtigte Forderungen von Ehrenamtlern endlich ernst nehmen

München. Die FREIEN WÄHLER haben im Bayerischen Landtag einen Parlamentarischen Abend für die zahlreichen im Freistaat ehrenamtlich tätigen Menschen veranstaltet. Unter dem Motto „Dank dem Ehrenamt“ begrüßte der Abgeordnete Dr. Hans Jürgen Fahn rund 350 Gäste, darunter seine Fraktionskollegen Gabi Schmidt, Eva Gottstein, Ulrike Müller, Dr. Leopold Herz, Nikolaus Kraus, Thorsten Glauber und Benno Zierer. Fahn sagte in seiner Eröffnungsrede, rund 3,6 Millionen Menschen in Bayern engagierten sich im Ehrenamt. „Dies ist im bundesweiten Vergleich herausragend, kann aber noch gesteigert werden.“ Im Schnitt erziele ein im Ehrenamt eingesetzter Euro einen gesellschaftlichen Mehrwert von 7,24 Euro. Die Aufnahme des Ehrenamts in die Bayerische Verfassung gehe auf einen Vorschlag der Freien Wähler zurück und bedeute, dass der Freistaat Ehrenamt und Bürgerschaftliches Engagement nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen müsse, so Fahn, der auch Mitglied des Runden Tischs Ehrenamt ist.

Fahn kritisierte die CSU wegen ihres Widerstands gegen das neunjährige Gymnasium im Freistaat: „Das G8 hat dem Ehrenamt geschadet – weil junge Menschen dafür schlicht keine Zeit mehr haben. Am 3. Juli startet deshalb unser Volksbegehren zur Wahlfreiheit zwischen G9 und G8. Einen gemeinsamen Weg zur Wiedererlangung einer neunjährigen Gymnasialzeit hat die Staatsregierung leider abgelehnt.“

Die sozialpolitische Fraktionssprecherin Gabi Schmidt sagte: „Bayern hat als erstes Bundesland die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements auf Wunsch der Bevölkerung in die Bayerische Verfassung aufgenommen – ein klarer Auftrag der Bürgerinnen und Bürger an die Staatsregierung. Wir FREIE WÄHLER möchten das Engagement der vielen Freiwilligen nicht nur auf dem Papier würdigen, sondern aktiv mit ihnen ins Gespräch kommen und uns ihre Wünsche und Forderungen anhören.“ In seinem „Schwarzbuch Ehrenamt des BJR“ skizzierte Martin Holzner vom Bayerischen Jugendring die Schwierigkeiten, mit denen Jugendliche beim Start ins Ehrenamt oft konfrontiert seien. Das „zarte Pflänzchen Engagement“ dürfe jedoch nicht durch zu viel Bürokratie oder gar rechtliche Risiken behindert werden. Der BJR berate Interessierte daher auch juristisch.

Prof. Dr. Doris Rosenkranz von der Technischen Hochschule Nürnberg äußerte, die Menschen seien heute im Alltag stärker gefordert – und insbesondere Frauen viel häufiger berufstätig als noch in den 1960er Jahren. Auf diesen gesellschaftlichen Wandel müsse die Förderung des Ehrenamtes unbedingt eingehen. In Bayern gebe es heute doppelt so viele Vereine wie im Jahr 1990, so Dr. Thomas Röbke, Geschäftsführer des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement. Auch die Vielfalt der Bereiche, in denen man sich engagieren könne, sei deutlich gewachsen – etwa bei den Tafeln für sozial benachteiligte Menschen oder in der Hospizbewegung.

Alfons Weinzierl, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Bayern, brach eine Lanze für das sicherheitsrelevante Ehrenamt, etwa bei der Freiwilligen Feuerwehr. Deren Angehörige setzten sich bei jährlich Hunderten Rettungseinsätzen großen psychischen Belastungen aus. Diese vorbildlichen Mitbürger müssten vom Ortsbürgermeister zum Dank auch mal eine Freibad-Saisonkarte in die Hand gedrückt bekommen, denn eine solche Anerkennung motiviere immens. Überhaupt sei das Interesse der Menschen am Ehrenamt ungebrochen, sagte Raphael Kießling, Leiter der Freiwilligenagentur „GemeinSinn“. Wichtig sei, dass den Menschen über die Medien auch Dank zuteilwerde.

In ihrem Schlusswort betonte Eva Gottstein, MdL und stellvertretende Vorsitzende des Landtagsinnenausschusses, „ohne Ihre vielen helfenden Hände, Ihr großes Engagement und Ihre Kreativität wäre Bayern sicher nicht das Bundesland, auf das wir gemeinsam so stolz sind“. In einer Blitzumfrage sei am Abend ermittelt worden, dass jeder der Anwesenden allein seit Jahresbeginn jeden Tag durchschnittlich eine Stunde ehrenamtlich gearbeitet habe. „Das Ehrenamt ist also mehr als ein Hobby – es ist eine Berufung! Für dieses Engagement danke ich jedem Einzelnen von Ihnen. Im Gegenzug werden wir FREIE WÄHLER uns auch weiterhin hier im Landtag für Ihre Interessen einsetzen“, so Gottstein.


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