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Kerstin RadlerKerstin Radler
10.05.2023

Bericht des Kunstministers heute im Landtag: FREIE WÄHLER-Fraktion fordert übergeordnete Kulturstrategie

Radler: Belange von Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen stärker in den Blick nehmen

Kerstin Radler, stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, zum Bericht des Staatsministers für Wissenschaft und Kunst Markus Blume zur aktuellen bayerischen Kulturpolitik unter besonderer Berücksichtigung staatlicher Kulturbauten:

„Der Kulturbereich ist während der Corona-Pandemie in doppelter Hinsicht in den Fokus gerückt: Einerseits war kaum ein anderer Bereich des öffentlichen Lebens so stark von Einschränkungen betroffen. Andererseits wurde noch nie mit solchem Nachdruck der große Wert der Kultur für das gesellschaftliche Leben heraufbeschworen. Dieses Momentum und dieses gesamtgesellschaftliche sowie parteiübergreifende Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt in unserem Land sollte der Staatsminister nutzen, um überall dort Verbesserungen anzustoßen, wo diese erforderlich sind. Dass Veränderungen möglich sind, wenn nur der politische Wille vorhanden ist, hat unlängst die Ankündigung Blumes, das Stadttheater Regensburg zu einem Staatstheater weiterentwickeln zu wollen, gezeigt.

Als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion halten wir zuvorderst die Entwicklung einer übergeordneten Kulturstrategie des Freistaats sowie die Erarbeitung einer Kulturagenda für Stadt und Landfür notwendig. Denn bislang fehlt es an kulturpolitischen Leitplanken, die konkrete Zielsetzungen und Priorisierungen ermöglichen. Diese Leitplanken müssten so beschaffen sein, dass die unterschiedlichen Regionen Bayerns, öffentliche und private Einrichtungen, notwendige Sanierungen und Neuerrichtungen sowie die unterschiedlichen künstlerischen Sparten und Angebote gleichermaßen in den Blick genommen werden. Dazu muss sich die bayerische Kulturpolitik noch stärker als bislang an der Lebensrealität der Kulturschaffenden, aber auch der Kulturrezipienten, orientieren. Zudem muss sie ihre Maßnahmen wirksamer an den Belangen von Künstlerinnen und Künstlern sowie Kultureinrichtungen ausrichten und dabei auch gesamtgesellschaftliche Bedürfnisse stärker in den Blick nehmen.

In diesem Zusammenhang begrüße ich die Ankündigung des Staatsministers, die Freie Kunst- und Kulturszene staatlicherseits stärker unterstützen und ihr zu mehr Sichtbarkeit verhelfen zu wollen sowie Kultur in der Fläche ebenso stark fördern zu wollen wie die kulturellen Angebote in den Metropolen. Auch die kulturelle Bildung und Vermittlung sollen laut Aussage des Ministers in Zukunft starke Berücksichtigung finden – das freut uns als FREIE WÄHLER-Fraktion auch deshalb, weil damit eine unserer langjährigen kulturpolitischen Forderungen zeitnah umgesetzt werden soll. Ebenso erfreulich: Die Besucherzahlen haben mittlerweile nahezu Vor-Corona-Niveau erreicht. Das ist eindrücklicher Beleg für die Strahlkraft und Qualität der Kultur- und Kreativszene im Freistaat. Diese weiterhin umfassend zu unterstützen bleibt uns deshalb ein Herzensanliegen. Die Voraussetzungen dazu haben wir mit dem laufenden Haushalt bereits geschaffen: Kein anderes Flächenland stellt so viele öffentliche Mittel für Kunst und Kultur bereit wie Bayern.“


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