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Hans FriedlHans Friedl
Kerstin RadlerKerstin Radler
15.06.2023

Karl Valentin Musäum vor dem Aus? FREIE WÄHLER-Fraktion fordert Umdenken bei Stadt München

Friedl: Denkmäler müssen nutzbare Bauwerke bleiben

Hans Friedl, baupolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, und Kerstin Radler, stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin, zur drohenden Schließung des Karl Valentin Musäums in München:

Friedl:

„Es steht außer Frage, dass angesichts des unzureichenden Brandschutzes und der fehlenden Barrierefreiheit im Karl Valentin Musäum Handlungsbedarf besteht. Es kann aber nicht sein, dass einer gut etablierten Kultureinrichtung die Schließung droht, weil sich der Denkmalschutz gegen die geplante Umbaumaßnahme stellt. Wenn wir historische Gebäude über die Zeit retten und sie nicht dem Verfall preisgeben wollen, müssen wir sie mit Leben füllen. Das heißt: wir müssen sie nutzen. Genau das ist mit dem Musäum im Isartor in vorbildlicher Weise erfolgt. Den sehr engagierten Betreibern nun Knüppel zwischen die Füße zu werfen, weil sie den Anforderungen einer zeitgemäßen Nutzung entsprechen wollen, ist geradezu absurd. Ziel eines verträglichen Denkmalschutzes muss sein, Denkmäler als Lebens- und Nutzraum zu erhalten. Ein Baudenkmal darf nicht zum bloßen Exponat verkommen, sondern muss ein nutzbares Bauwerk bleiben.“

Radler:

„Die Auftritte des Münchner Komikers Karl Valentin sind legendär. Ihnen ist im Isartor eine wunderbare Dauerausstellung gewidmet, die dem umfangreichen Schaffen Valentins und seiner Bedeutung für seine Heimatstadt umfassend und angemessen Rechnung trägt. Das Musäum bereichert seit über sechzig Jahren die Münchner Kulturlandschaft und wird weit über die Stadtgrenzen hinaus von Besucherinnen und Besuchern gut angenommen. Es wäre überaus bedauerlich, wenn dieses wichtige Kapitel bayerischer Zeitgeschichte für die Nachwelt verloren ginge – ausgerechnet auch noch aus Gründen des Denkmalschutzes, der ja selbst dem Erhalt zeitgeschichtlich Relevantem dient. Ich fordere die Verantwortlichen bei der Stadt deshalb auf, ernsthaft nach Kompromissen zu suchen, um zu verhindern, dass uns dieses wichtige Kulturgut wegstirbt. Sonst würde am Ende kein Geringerer Recht behalten als Karl Valentin selbst, als er bemerkte: ‚Früher war sogar die Zukunft besser.‘“


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