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20.08.2023

FREIE WÄHLER-Fraktion legt 10-Punkte-Plan zum Umgang mit dem Wolf vor

Kraus: Wolfsbestand durch bewährtes Jagdrecht kontrollieren

München. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion hat einen 10-Punkte-Plan zum Umgang mit dem Wolf vorgelegt. Darin fordern die Abgeordneten einen praxisnäheren und unbürokratischeren Umgang mit dem großen Beutegreifer. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs in Deutschland ist laut dem Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber längst erreicht: „Mit über 2.000 Wölfen übersteigt der Bestand in Deutschland die Zahl Frankreichs bei weitem. Dennoch kann dort über aktives Wolfsmanagement der Bestand reguliert werden, wofür der Bund es seit Jahren versäumt, in Deutschland die rechtlichen Grundlagen zu schaffen.“ Deshalb stehen die Schäferei, sowie die Alm- und Alpwirtschaft in Bayern vor riesigen Herausforderungen. „Eine unkontrollierte Wolfsausbreitung mit der bisherigen Rate von 30 Prozent pro Jahr ist für uns völlig inakzeptabel“, so Glauber.

Konflikte, besonders in der Almwirtschaft und der Schäferei, nähmen wegen der aktuell steigenden Wolfsbestände zu, unterstreicht auch der Fraktionsvorsitzende Florian Streibl  deshalb sei es Zeit zu handeln: „Der Wolf hat ein Existenzrecht wie jedes andere Wildtier auch, doch geht die aktuelle Rechtslage an der Realität vorbei. So ist der günstige Erhaltungszustand längst erreicht, deshalb muss das Bundesumweltministerium jetzt eine unbürokratische Bestandskontrolle ermöglichen!“ Leidtragende seien Bayerns Landwirte, die mit der Weidetierhaltung maßgeblich zur Pflege von Naturlandschaften und Biodiversität beitrügen. „Sollte die Bundesregierung nicht rasch Abhilfe schaffen, ist die kleinteilige Landwirtschaft in Bayern existenziell bedroht“, so Streibl.

Der Fraktionssprecher für Jagd und Forsten, Nikolaus Kraus, erläutert die Forderungen des 10-Punkte-Plans: „Der Wolfsbestand muss durch das bewährte Jagdrecht kontrolliert werden. Von Wölfen verursachte Schäden an Nutztieren und Haustieren müssen schnell und unbürokratisch ersetzt werden.“ Die Entnahme von Wölfen im Rahmen der bereits gängigen amtlichen Abschussplanung ermögliche eine nachhaltige und zügige Bestandskontrolle, so Kraus weiter. Vor allem müsse es möglich sein, Wölfe zu entnehmen, die eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. „Wir fordern deshalb eine unbürokratisch mögliche Entnahme von Wölfen, die ein Risiko für die öffentliche Sicherheit darstellen, sowie Schadwölfen und Einzelwölfen, die sich in Rudelrevieren aufhalten“, so Kraus.

Zum Schutz von Weidetieren sei zudem die Ausweisung wolfsfreier Gebiete unerlässlich. In vom Wolf genutzten Gebieten setzt die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion in ihrem 10-Punkte-Plan auf einen Dreiklang: Passive Schutzmaßnahmen wie wolfsdichte Zäune, aktive Schutzmaßnahmen mit Vergrämungs- und Entnahmemaßnahmen sowie Deeskalationsmaßnahmen unter Sicherstellung eines angemessenen natürlichen Beutespektrums sollen ein für die örtliche Bevölkerung akzeptables Zusammenleben mit dem Wolf ermöglichen.

Der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium Roland Weigert erläutert: „Wo sich Wolfsbestände rasch entwickeln, wird dies die Gefahr von Wildtier-Nutztier-Konflikten und Wolf-Mensch-Konflikten eskalieren lassen. Das Wolfsmanagement muss daher auch die Nutzungsinteressen der Menschen im ländlichen Raum berücksichtigen. Ohne geregelte und praktikable Eingriffe in den ansteigenden Wolfsbestand ist niemandem geholfen – weder dem Menschen, noch der Biodiversität und schon gar nicht dem Wolf.“

Bereits im Juli hatte die FREIE WÄHLER-Fraktion eine Resolution zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Wolf verabschiedet und ein Umdenken gefordert. „Diese Position bekräftigen wir mit dem 10-Punkte-Plan nun aufs Neue“, so Streibl abschließend.

Hinweis: Den erwähnten 10-Punkte-Plan finden Sie HIER, die Resolution HIER.


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