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Alexander HoldAlexander Hold
25.06.2021

Online-Event „Blickpunkt B@yern: „Asyl, Ausbildung, Arbeit – Stolpersteine auf dem Weg zur Integration“

Hold: Chancen der Zuwanderung nutzen und Fachkräftemangel begegnen

Im Rahmen ihres Online-Formats „Blickpunkt B@yern“ hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion am Freitag einen digitalen Parlamentarischen Abend veranstaltet. Thema: „Asyl, Ausbildung, Arbeit – Stolpersteine auf dem Weg zur Integration“.

Alexander Hold, Landtagsvizepräsident und Fraktionssprecher für Asyl und Integration, begrüßte zu dem Event Indra Baier-Müller, Landrätin des Landkreises Oberallgäu, sowie Josefine Steiger, Regionalkoordinatorin für das bundesweite Projekt VerA des Senior Experten Service. Die Gesprächsleitung hatte Fernsehmoderatorin und Buchautorin Sylvia Schneider

Nachfolgend übersenden wir Ihnen die zentralen Statements der Diskutanten.

Alexander Hold:
„Neben dem Erwerb der deutschen Sprache ist die Möglichkeit, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Integration. Zudem bietet die Integration von Geflüchteten auch eine Chance, dem in Deutschland bestehenden Fachkräftemangel zu begegnen. In der Praxis stoßen beschäftigungswillige Geflüchtete hierbei leider immer wieder auf Schwierigkeiten. Wir als FREIE WÄHLER-Fraktion setzen uns daher für Erleichterungen ein. Dazu gehören beispielsweise eine offensivere und einheitliche Anwendung der 3+2-Regel oder Erleichterungen beim Visumverfahren für afghanische Staatsangehörige. Denn unsere heimische Wirtschaft braucht diese Fachkräfte dringend.“

Indra Baier-Müller:
„Die Flüchtlingswelle vor sechs Jahren hat unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen gestellt. Mit unseren staatlichen Strukturen und einer engagierten Zivilgesellschaft haben wir den organisatorischen Kraftakt erfolgreich bewältigt. Die Integration von Geflüchteten ist ein langjähriger Prozess und erfordert Akzeptanz und Einfühlungsvermögen von allen Seiten. Insbesondere durch zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer konnten in den Bereichen Arbeiten und Wohnen, aber auch innerhalb des sozialen Kontakts viele Erfolge erzielt werden. Unbestreitbar gelingt Integration vor allem dann, wenn Geflüchtete einer geregelten beruflichen Beschäftigung nachgehen können. Die Bestimmungen für eine Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeit für Flüchtlinge, deren Asylverfahren noch läuft, sind hier ein Schritt in die richtige Richtung. Die Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt müssen auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel erleichtert werden.“

Josefine Steiger:
„Viele Geflüchtete haben unsere Sprache erlernt sowie Steuern und Sozialabgaben von ihrem Lohn gezahlt. Nun sollen sie zum Nichtstun verdammt werden? Die Betriebe verlieren dadurch sehr gut eingearbeitete Arbeitskräfte. Ein adäquater Ersatz bleibt aus. Dadurch können Firmen die Aufträge ihrer Kunden häufig nicht erfüllen. Insbesondere jetzt, nach monatelangem Corona-Lockdown, fehlen Hotellerie und Gastronomie Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungen und feste Arbeitsplätze. Wir wurden 2015 durch zahlreiche Appelle dazu aufgefordert, Flüchtlinge zu integrieren. Nun werden unsere Integrationsleistungen mit Füßen getreten. Junge Menschen, die sich inzwischen einen Freundeskreis aufgebaut sowie liebe Kolleginnen und Kollegen gefunden haben, werden zurückgeschickt. Ich frage mich jeden Tag: Warum wollen wir Menschen abschieben, die Deutsch gelernt haben und sich ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen – kurzum: die umfassend integriert sind? Der Wechsel vom Asylrecht zum Aufenthaltsrecht wäre vor diesem Hintergrund ein guter Weg. Doch noch sind die Hürden für Betroffene sehr hoch.“

Unter nachfolgenden Links können Sie die Veranstaltung nochmals anschauen:


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