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Hans FriedlHans Friedl
02.06.2022

Auslaufmodell Nachtspeicherheizung: FREIE WÄHLER-Fraktion fordert finanzielle Anreize für Austausch

Friedl: Nachtspeicheröfen stehen in Widerspruch zu bezahlbarer Energiewende

Nachtspeicheröfen galten einmal als zukunftsweisend und kostensparend. Denn sie nutzen überschüssigen Strom, den Kraftwerke während der Schwachlastzeit in den Nachtstunden produzieren. Doch längst hat sich das Heizen mit Nachtspeicher-Zimmeröfen aufgrund stetig steigender Strompreise deutlich verteuert. Den Austausch der veralteten Geräte können sich viele Menschen allerdings nicht leisten. Mittels Antrag am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss fordert die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion die Berliner Ampel-Regierung deshalb auf, die Umrüstung von Speicheröfen auf moderne Heizmaßnahmen angemessen zu fördern.

Nachtspeicherheizungen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und sind im Vergleich zu modernen Heizanlagen überaus ineffizient und unflexibel. Auch deshalb wollte der Bund Speicheröfen eigentlich ab 2020 verbieten“, erklärt Hans Friedl, Sprecher für Wohnen und Bauen. Wegen des signifikanten Rückgangs an grundlastfähigen Kraftwerken und der zu erwartenden Zunahme an teuren Reserve-Kraftwerken werde sich die Nutzung von Nachtspeicheröfen weiter verteuern. Zudem stünden mit den Elektrofahrzeugen alternative Abnehmer von nächtlichem Überschussstrom zur Verfügung, so Friedl. „All das zeigt, dass ein Austausch der Geräte dringend angezeigt ist.“

Allerdings schlage der Tausch pro Zimmerofen je nach Leistung mit Kosten von 500 bis 1.000 Euro zu Buche. „Das können sich viele Menschen nicht leisten“, so Friedl. Angesicht der enormen Inflation müssten viele Haushalte in den kommenden Monaten den Gürtel ohnehin noch enger schnallen. Damit stehe der Betrieb von Nachtspeicheröfen auch im Widerspruch zu einer bezahlbaren Energiewende. „Wir fordern Berlin deshalb auf, das Ersetzen alter Speicheröfen mit einer Austauschprämie zu fördern – sonst geraten ärmere Haushalte in eine zunehmend prekäre Lage.“

Geht es nach den FREIEN WÄHLER, soll sich die Ausgestaltung der Prämie an jener für Ölheizungen orientieren. Statt eines Förderbonus in Höhe von zehn Prozent plädiert Friedl jedoch für eine Prämie in Höhe von 15 Prozent der mit der Umrüstung verbundenen Kosten. Friedl begründet das mit den vergleichsweise hohen Investitionskosten: „Immerhin muss bei der Umrüstung die Heizwasserverteilung komplett neu installiert werden.“

Hinweis: Den Antrag finden Sie HIER


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