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12.07.2013

Evaluation des Bibermanagementprogramms

Müller: Haben Biberbauten das Hochwasser verstärkt?

München (lb). Haben Biber eine Mitschuld an der verheerenden Hochwasserkatastrophe, mit der Bayern im Juni dieses Jahres zu kämpfen hatte? Diese Frage stellt sich die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und hat deshalb im Landtag einen Antrag eingereicht, in dem die Staatsregierung aufgefordert wird, das bayerische Bibermanagementprogramm zu evaluieren und die Ergebnisse dem Landtag zu berichten.

Dem Antrag stimmten gestern alle Fraktionen im Umweltausschuss zu. Ulrike Müller, landwirtschaftspolitische Fraktionssprecherin, interessiert dabei auch, welche Gefahr von Bibern hinsichtlich der Stabilität von Deichen in hochwassergefährdeten Gebieten ausgeht – ein wichtiger Aspekt, der im Ausschuss jedoch aus dem Antrag gestrichen wurde, wie Müller bedauernd feststellt: „Wir vermuten, dass einige Dämme wegen unterirdischer Biberbauten gebrochen sind und damit die Hochwasserkatastrophe noch verstärkt haben.“

Die Einführung eines bayerischen zentralen Bibermanagements hatte zum Ziel, einen günstigen Erhaltungszustand des Bibers zu gewährleisten und schadenbedingte Probleme möglichst zu verhindern. Allerdings hat sich der Biberbestand in Bayern seit 2005 verdoppelt und auch die Schadenssumme betrug im Jahr 2012 immer noch rund 400.000 Euro. „Vor diesem Hintergrund muss dringend überprüft werden, ob das Bibermanagement in seiner derzeitigen Form noch genügt oder ob drastischere Maßnahmen hinsichtlich der Reduzierung des Biberbestands unternommen werden müssen“, fordert Müller.


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