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Das Bild zeigt v.l.n.r.: Johann Häusler, Dr. Annette Uebe, Erwin Hochecker, Benno Zierer, Dr. Johann Wirth, Dr. Bettina Maurer, Franz Beringer und Willi Wittmann.
Johann HäuslerJohann Häusler
Benno ZiererBenno Zierer
10.11.2021

FREIE WÄHLER-Fraktion zu Besuch im Schlachthof Vilshofen

Häusler fordert mehr Planungssicherheit für Bayerns Schweinehalter

Vilshofen. Wie können regionale Tierhaltung erhalten und der Absatz tierischer Produkte gesichert werden? Auf Einladung von Franz Beringer, Vorstand der Erzeugergemeinschaft Südbayern eG und Geschäftsführer der Schlachtbetriebe Landshut und Vilshofen, haben sich Johann Häusler, stellvertretender Vorsitzender der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, und Benno Zierer, umweltpolitischer Sprecher, mit den zuständigen Veterinären sowie hochkarätigen Repräsentantinnen des Bayerischen Umweltministeriums zu aktuellen Herausforderungen der Schweinebranche ausgetauscht. Vor Ort machten sich die beiden Abgeordneten persönlich ein Bild von der Neustrukturierung der Sozialräumlichkeiten sowie des Pilotprojekts zur Sicherstellung des Tierschutzes während des Schlachtvorgangs. Dieses Überwachungs- und Sicherungssystem stützt sich erstmals auf den Einsatz künstlicher Intelligenz, das speziell zum Zwecke der Tierschutzoptimierung und lückenloser Kontrolle entwickelt wurde. „Der Rundgang im Schlachthof Vilshofen hat es uns ermöglicht, einen detaillierten Einblick in die Betriebsabläufe sowie das dargestellte Überwachungs- und Sicherheitssystem zu erhalten. Durch maximale Transparenz konnten wir uns vom optimierten Tierschutz überzeugen“, erklärte Häusler.

Aufgrund der geografischen und strukturellen Lage des Schlachthofes Vilshofen in Grenznähe zu Österreich und Tschechien seien die Betriebe von einem starken Exportanteil abhängig. „Nur so können in dieser intensiven Veredelungsregion Niederbayerns alle Schlachttiere ortsnah erfasst und lange Tiertransporte vermieden werden. Rund 85 Prozent der in Vilshofen geschlachteten Schweine kommen aus einem unmittelbaren Umkreis von fünfzig Kilometern“, so Häusler weiter. 

Zudem diskutierten die Teilnehmer über veterinärrechtliche Vorgaben, die für den Export von Fleischprodukten unerlässlich seien: „Es ist von besonderer Bedeutung, im Freistaat faire Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen – gerade gegenüber unseren Nachbarstaaten. Denn gerade der Ausbruch der Afrikanischen Schweinpest in den ostdeutschen Bundesländern stellt für Bayerns Landwirte ein besonderes Erschwernis dar“, betonte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Zierer verwies auf die Umfrage eines großen Fachmagazins. Diese ergab, dass rund siebzig Prozent der bayerischen Schweinhalter innerhalb der nächsten Jahre aus finanziellen Gründen und fehlender Planungssicherheit aussteigen werden. „Die gesamte Branche steht durch wegbrechende Märkte und einen gesunkenen Konsum spätestens seit Ausbruch der afrikanischen Schweinepest sowie der Corona-Pandemie vor immensen Herausforderungen. Aktuell erwirtschaften Halter mit jedem Schwein, das sie mästen, einen Verlust von rund fünfzig bis siebzig Euro. Dies betrifft insbesondere die Ferkelproduktion, welche aktuell vor einem völligen Zusammenbruch steht“, erklärte Zierer.

Die Erzeugergemeinschaft Südbayern vertritt rund 10.000 bayerische Familienbetriebe und brachte gegenüber den politischen Mandatsträgern ihre Hoffnungen auf eine betriebliche Zukunft zum Ausdruck. Dringend gefordert seien dabei geeignete Rahmenbedingungen und angemessene Leitplanken für Bayerns Landwirte. Die drei Vorstände Erwin Hochecker, Franz Beringer und Willi Wittmann verwiesen dabei auf die einmalige Vermarktungssituation der Region. Das Unternehmen betreue seine Mitglieder hinsichtlich der Tierproduktion sowie deren Vermarktung und sei mit dem eingesetzten Bauerngeld direkt am Schlachtbetrieb der Vion Group beteiligt. Zudem trage es die Verantwortung für die Schlachtbetriebe Landshut und Vilshofen und den Fleischwarenabsatz, sodass eine enge Kreislaufwirtschaft mit geschlossener Wertschöpfungskette bestehe.

Zierer resümierte abschließend: „Was der Landwirtschaft im Allgemeinen sowie der Schweinebranche im Besonderen momentan fehlt, ist Planungssicherheit. Deshalb ist es uns als FREIE WÄHLER-Fraktion ein wichtiges Anliegen, diese schnellstmöglich wiederherzustellen!“


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