Vetter: Noch immer sterben Zehntausende an Krankenhauskeimen – Forderung der WHO endlich umsetzen
Gesetzliche Krankenkassen sollen Untersuchung auf multiresistente Keime übernehmen - Landtag stimmt Antrag der FREIEN WÄHLER zu
München. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion hat die Staatsregierung in einem Antrag aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die gesetzlichen Krankenkassen bei planbaren Krankenhausaufenthalten verpflichtend die Kosten eines prästationären MRSA-Screenings durch niedergelassene Ärzte tragen müssen. Damit soll der weiteren Verbreitung multiresistenter Keime in Krankenhäusern entgegengewirkt werden. Dem hat der Ausschuss für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags heute zugestimmt.
„Wenn man bedenkt, dass in unseren Krankenhäusern immer noch zehntausende Menschen an Krankenhausinfektionen durch multiresistente Keime sterben, wäre jede andere Entscheidung unverantwortlich gewesen“, so Dr. Karl Vetter, stellvertretender Vorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Hygieniker sprächen von 30.000 Personen, die jährlich wegen Krankenhauskeimen sterben. Anderen Zahlen zufolge gebe es im Jahr 620.000 Klinikinfektionen. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene spreche sogar von 900.000 Infektionen, warnt Vetter.
In Anbetracht des im April 2014 veröffentlichten Berichts der WHO zum Thema Antibiotika-Resistenzen („Global Report on Antibiotic Resistance“) wird die Brisanz des Themas deutlich. Dort ist von einer „ernsten weltweiten Bedrohung der öffentlichen Gesundheit“ die Rede, so Vetter. „Die beim Robert Koch-Institut eingerichtete Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) spricht sich eindeutig für ein Screening vor planbaren Krankenhausaufenthalten aus. Es ist höchste Zeit zu handeln.“