Erhalt der regionalen Medienvielfalt in Bayern
Widmann: Marktverdrängung regionaler und lokaler Medien muss verhindert werden
Überregionale Fernsehsender planen, künftig regionalisierte Werbung auszustrahlen. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion warnt deshalb eindringlich vor der Gefahr einer Marktverdrängung regionaler und lokaler Medien, weil der Werbemarkt für sie ausgedünnt werden könnte. In einem Antrag hat die Fraktion die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, die regionale Medienvielfalt in Bayern zu erhalten. CSU und FDP haben den Antrag heute im zuständigen Ausschuss abgelehnt – mit der Begründung, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) sei für das Thema zuständig. Jutta Widmann, Medienrätin der BLM und medienpolitische Fraktionssprecherin, kann das nicht nachvollziehen: „Den regionalen Sendern wird auf diese Weise das Wasser abgegraben, und die schwarz-gelbe Koalition schiebt die Verantwortung einfach weiter. Das bedeutet eine Abkehr von der bisherigen medienpolitischen Zielsetzung in Bayern. Die lokalen Medien müssen gestärkt und nicht im Stich gelassen werden.“
Grund für den Antrag ist eine neue technische Möglichkeit, mithilfe derer nationale Fernsehanbieter ihre Werbung regional zugeschnitten senden könnten. „Wir befürchten, dass nationale Fernsehsender aufgrund ihrer Größenvorteile die Werbepreise der lokalen Medien unterbieten“, mahnt Widmann. Sowohl Tageszeitungen als auch Fernseh- und Radiosendern würde damit ein erheblicher Teil der finanziellen Grundlage entzogen. „Die Staatsregierung muss gesetzlich regeln, dass das nicht geschehen kann“, fordert Widmann abschließend.