Pressemitteilungen
29.04.2012

FREIE WÄHLER gegen Abschaffung der Übertrittzeugnisse an weiterführende Schulen

Freigabe des Elternwillens löst die Probleme nicht – kleinere Klassen und mehr Lehrer aber schon!

Die FREIEN WÄHLER sprechen sich dagegen aus, die Übertrittzeugnisse für den Wechsel von der Grundschule an weiterführende Schulen abzuschaffen. „Die Freigabe des Elternwillens löst die Probleme nicht, im Gegenteil“, so Günther Felbinger , MdL und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigten, dass die Freigabe des Elternwillens sogar noch wesentlich stärker sozial selektiert. Von Bildungsgerechtigkeit könne da keine Rede sein. Die FREIEN WÄHLER fordern stattdessen eine wesentlich intensivere Beratungskultur an den Schulen. Außerdem sollte eine Ausweitung der flexiblen Grundschule auch auf die Jahrgangsstufen drei und vier nachgedacht werden.

Für  die  FREIEN WÄHLER entscheidend sei die flächendeckende Umsetzung des Ziels ‚Keine Klasse über 25 Schüler‘. In der Grundschule müsse  die Klassenstärke sogar auf 20 Schüler abgesenkt werden.  Denn in dieser Schulart müssten die Lehrkräfte mit einer heterogenen Schülerschaft Außerordentliches leisten und gleichsam nebenbei noch möglichst viele Kinder zum erfolgreichen Übertritt an eine weiterführende Schule führen.

Mit dem Festhalten an der bisherigen Schülerhöchstzahl von 28 Schüler in den beiden ersten Grundschuljahrgängen sowie dem minimalen Absenken in den Klassenstufen drei und vier auf 28 und 29 gebe Kultusminister Spaenle wenige Tage vor den Übertrittszeugnissen genau das falsche Signal.  Die mit einem kultusministeriellen Schreiben (KMS) an die Regierungen und Schulämter versandte sogenannte Klassenbildungs-KMS zeige einmal mehr, dass die ewigen Versprechungen von Spaenle, die Klassengrößen abzubauen, leere Worthülsen seien. „ Wenn man den Leistungsdruck vermindern will, dann geht das immer noch am besten in kleinen Lerneinheiten, weil dann genügend Zeit vorhanden ist, um sich für Schwächere wie Stärkere zu kümmern. Deshalb hätte mit einer deutlichen Absenkung der Schülerhöchstgrenzen endlich eine klare Willensbekundung erfolgen können “, so der bildungspolitische Sprecher der FREIEN WÄHLER.

Felbinger sieht unter diesen Gegebenheiten auch die Bewältigung der UN-Konvention zur Inklusion in Frage gestellt und fürchtet, „dass bei einem ‚Weiter so‘ des CSU-Kultusministers neben der Bildungsgerechtigkeit auch die Gesundheit der Grundschullehrkräfte auf der Strecke bleibt.“


Archiv