FREIE WÄHLER zur heutigen Aufsichtsratssitzung der Flughafen München GmbH
Zierer: Söder kann die dritte Bahn nicht herbeirechnen
München. Die Stadt München steht weiter hinter dem Bürgerentscheid, der den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen München ablehnt, so die Überzeugung von Benno Zierer, MdL und Flughafenexperte der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. „Münchens Oberbürgermeister wird sich von Finanzminister Söder und dessen Zahlenspielen nicht einlullen und auf Startbahnkurs bringen lassen“, so Zierer kurz vor Beginn der heutigen Aufsichtsratssitzung der Flughafen München GmbH (FMG). Der Freisinger Landtagsabgeordnete sieht keinen Grund dafür, dass die Landeshauptstadt von ihrem Nein zum Bau einer dritten Piste aus dem Jahr 2012 abrückt: „Da kann Minister Söder noch so sehr die Kapazitäten des Flughafens nach unten rechnen.“
Die „praktische Kapazität“ beträgt nach Aussagen des Finanzministers und FMG-Aufsichtsratschefs Söder aktuell 430.000 Starts und Landungen pro Jahr – eine Zahl, die bereits 2008 überschritten worden war. In den Genehmigungsunterlagen für die dritte Bahn war von einer Kapazität von 480.000 ausgegangen worden. Auf eine entsprechende Landtagsanfrage Zierers hatte das Finanzministerium mitgeteilt, dass die „realistische Kapazität“ jedoch niedriger liege, weil sich das Nachfrageverhalten der Airlines nach Zeitnischen am Flughafen München seit 2008 geändert habe. Ursache dafür laut Ministerium: Der Kosten- und Konkurrenzdruck der Airlines.
FürZierer ist das eine billige Ausrede: „Den Druck um die Zeitslots befeuert die FMG doch selbst – indem sie mit Subventionen neue Fluggesellschaften anlockt. Außerdem ist damit zu rechnen, dass auf dem Airline-Markt in Europa bald eine Bereinigung eintritt.“ Dort bestünden enorme Überkapazitäten – während die drei großen Luftfahrtkonzerne Lufthansa, IAG und Air France-KLM mit ihren Billigablegern den Druck weiter verschärften, sagt Zierer. „Dieser überhitzte Wettbewerb wird abkühlen – so reichen die bestehenden Flughafenkapazitäten in München auch künftig definitiv aus.“
Hinweis: Die erwähnte Anfrage zum Plenum finden Sie links unten unter "Weitere Informationen".