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Eva GottsteinEva Gottstein
02.12.2014

Gottstein fordert Neuauflage eines Gesamtkonzepts für Frauenhäuser

FREIE WÄHLER: Massive Unterversorgung bei Frauenhausplätzen in Bayern seit Langem bekannt

München. Eine Neuauflage des Gesamtkonzepts für Frauenhäuser ist nach Auffassung der FREIEN WÄHLER richtig und wichtig. Eva Gottstein, MdL und frauenpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, stellt dazu fest: „Gewalt verletzt die Gesundheit von Frauen tiefgehend und nachhaltig. Deswegen brauchen wir entsprechende Prävention und flächendeckende konkrete Hilfe in Krisensituationen.“ Zur Situation der Frauenhäuser stellt Gottstein weiter fest, dass die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) in Bonn gemäß einer Empfehlung des Europarates einen Frauenhausplatz auf 7.500 weibliche Einwohner fordere. Demnach bräuchten wir in Bayern 573 Plätze. Derzeit haben wir jedoch gerade einmal 340“, so Gottstein.

Überhaupt nicht nachvollziehbar sei daher die Haltung der CSU. Diese lehne alle Anträge der FREIEN WÄHLER mit dem Argument ab, sie warte die Ergebnisse einer Bedarfsanalyse ab, die im September in Auftrag gegeben wurde. Studien belegten außerdem, dass besonders Frauen mit Behinderung in ihrem Leben allen Formen von Gewalt deutlich häufiger ausgesetzt sind als Frauen ohne Behinderung. „Dennoch gibt es in Bayern bisher keine spezialisierte Anlaufstelle oder Beratungsstelle, die auf diese Erfordernisse eingestellt ist“, kritisiert Gottstein. Hier gebe es deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Gottstein weist zudem darauf hin, dass es die FREIEN WÄHLER gewesen seien, die Hilfskonzepte für von Gewalt betroffene Männer in die Diskussion eingebracht hätten – ein absolutes Tabuthema. Bedauerlicherweise gebe es für die Betroffenen kaum Beratungs- und Hilfsangebote in Bayern. „Es gibt nur wenige Aspekte im Sozialbereich, in denen ein derartiger Handlungsbedarf besteht. Trotzdem geschieht nichts“, sagt Gottstein. Dies spiegele die antiquierte Vorstellung wider, die noch immer in vielen CSU-Köpfen verankert sei. „Nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf“, so die frauenpolitische Sprecherin.


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