Pressemitteilungen
Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter BauerProf. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer
13.01.2021

Winterklausur in München: FREIE WÄHLER-Fraktion will Pflegesektor stärken

Bauer: Gemeindeschwesterplus soll flächendeckendes Angebot in ganz Bayern werden

München. Ungünstige Rahmenbedingungen, zu wenig Geld und Personal, zu hohe Arbeitsbelastung: Die Pflege ist von der Corona-Pandemie besonders hart betroffen. Aus diesem Grund hat sich die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion am Mittwoch bei ihrer Winterklausur in München eindringlich für verbesserte Rahmenbedingungen ausgesprochen. „Die Leistungen dieser Berufsgruppe und auch pflegender Angehöriger sind außergewöhnlich. Sie erfordern dringend Verbesserungen“, erklärt der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung sowie pflegepolitische Fraktionssprecher Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer. Brigitte Bührlen, Vorsitzende der „WIR! Stiftung pflegender Angehöriger“, fordert insbesondere mehr Unterstützung für Familienmitglieder: „Hilfsangebote müssen kommunal, organisiert, nutzerzentriert, unbürokratisch, individuell und zeitnah abrufbar sein. Zudem muss über einen finanziellen Leistungsausgleich nachgedacht werden.“

Das 2007 in den Niederlanden entwickelte Projekt „Buurtzorg“ – zu Deutsch: „Nachbarschaftshilfe“ – liefere für Bayern ein passendes Modell. Laut „Buurtzorg“-Geschäftsführer Gunnar Sander, der bei der Klausur per Videokonferenz zugeschaltet wurde,bilde selbstbestimmte Pflege in kleinen Teams von vier bis zwölf Mitarbeitern ohne Hierarchien hierfür die Basis. Eine enge Zusammenarbeit mit Familie, Freunden und Nachbarn sei dabei von besonderer Bedeutung, um bestehende Potenziale zur Pflege der Patienten vollends auszuschöpfen. „So minimieren wir den bürokratischen Aufwand. Die Abrechnung erfolgt zudem effektiv nach Stundensätzen. Dadurch und aufgrund der erhöhten Eigenverantwortung gelingt es, wieder vermehrt Pflegekräfte für diesen Beruf zu begeistern und Fluktuation zu verringern“, betont Sander. Die Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen sei hoch. Andrea Rogi-Lins, zuständig für die strategische Sozialplanung des Bezirks Oberbayern, ist ebenfalls vom Nutzen solcher Konzepte überzeugt: „Um den gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, beschäftigen wir uns mit innovativen Pflegeentwürfen. So zeigt das Modell „Buurtzorg“, dass es einen positiven Beitrag zu zukunftsfähiger Pflege leisten kann.“

Im Rahmen dieser Modellprojekte erachtet Bauer den Einsatz der Gemeindeschwesterplus als patientenorientiert und zielführend. Diese führe zuhause individuelle Besuche durch, um kostenlos entsprechende Beratung zu gesundheitlichen Versorgungsmöglichkeiten mit Rücksicht auf die jeweilige soziale Situation durchzuführen. „Uns liegt besonders am Herzen, dass niemand aus seinem vertrauten Lebensumfeld herausgerissen werden muss, weil es die notwendigen Pflegeangebote nur in Ballungsräumen gibt. Daher setzen wir uns für den Ausbau dieser erfolgreichen Modellprojekte hin zu einem flächendeckenden Angebot für ganz Bayern ein“, bekräftigt Bauer. Im Januar 2021 werde der erste Pflegedienst seine Arbeit in Anlehnung an das Projekt „Buurtzorg“ in Bayern aufnehmen.

Die Winterklausur der FREIE WÄHLER-Fraktion wird am Nachmittag mit Beratungen zum Haushalt 2021 fortgesetzt.


Archiv