Felbinger: G8 ist ein Sanierungsfall

München (ml). Für Günther Felbinger, MdL und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, steht fest: Seit der Einführung des G8 kommt das Gymnasium nicht mehr aus den Negativschlagzeilen. „Jahrelang hat die Staatsregierung mit einer Ignoranz sondergleichen alle Probleme unter den Teppich gekehrt. Seit fast neun Jahren vergeht kaum eine Woche, in der die Medien nicht von Lehrermangel, Stundenausfall und gewachsenem Leistungsdruck berichten. Zu Recht muss ich leider sagen!“, empört sich der Abgeordnete, der selbst als Lehrer tätig war.

Felbinger: „Ich bin froh, dass die Diskussion über Veränderungen am G8 wieder aufflammt. Denn nachdem mit den bekannten Spaenle’schen Zaubertricks nur die Symptome der Probleme am Gymnasium behandelt wurden, nicht aber die eigentlichen Ursachen, bestehen natürlich immer noch die altbekannten Schwierigkeiten: ein übervoller G8-Lehrplan, ohne den Schülern die Möglichkeit einzuräumen, ihr neu erlerntes Wissen auch wirklich zu verinnerlichen sowie der Leistungsdruck gehen auf Kosten der Schülerinnen und Schüler. Denn bei alledem wurden die Bedürfnisse der jungen Menschen überhaupt nicht mit bedacht: ein Jahr früher zum Abitur, heißt auch ein Jahr weniger Reife!“

Felbinger plädiert für eine Senkung des Leistungsdrucks und damit verbunden verträglicheren Konzepten für den mentalen Reifungsprozess der Schüler sowie ein gravierendes inhaltliches Abspecken des Lehrplans. Eine zielgerichtete, überlegte Weiterentwicklung des G8 sei dringend nötig, ebenso wie genügend Lehrerstellen, um den Unterrichtsausfall zu reduzieren. Außerdem fordert Felbinger eine Initiative des Kultusministeriums zu neuen pädagogischen Unterrichtsformen.