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Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
27.04.2017

Landtagsberatungen über Interpellation „Studieren 2020“ der FREIEN WÄHLER

Piazolo: Staatsregierung muss Engagement der bayerischen Hochschulen stärker fördern

München. Große Anfrage an die Staatsregierung: Wie lässt sich der Studienstandort Bayern im Kontext der Bologna-Reform fit für die Zukunft machen? Die FREIEN WÄHLER wollten es genau wissen – diese Woche wurde ihre Interpellation „Studieren 2020“ im Plenum des Landtags behandelt. Prof. Dr. Michael Piazolo, hochschulpolitischer Fraktionssprecher, ist mit der Antwort der Staatsregierung auf die 157 Fragen der FREIEN WÄHLER jedoch nicht zufrieden: „Die bayerische Hochschulpolitik spielt schon lange nicht mehr in der Champions League, sondern eher im hinteren Mittelfeld. So investiert der Freistaat gerade einmal 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Hochschulbereich – das ist ein magerer Platz 12 unter den 16 deutschen Bundesländern. Die beachtliche Leistung unserer Hochschulen verdient mehr Unterstützung.“

Gemessen an seinem starken Bedarf an Hochqualifizierten investiere Bayern sehr wenig in die Hochschulen. Von der wirtschaftlichen Attraktivität angezogen profitiere der Freistaat zwar davon, dass sehr viele Akademiker nach ihrem Studium nach Bayern kämen. Die Ausbildung ginge aber auf das Konto anderer Bundesländer. Hier trügen insbesondere die deutschen Stadtstaaten eine verhältnismäßig große Last, so Piazolo. Stetig wachsende Studierendenzahlen und eine immer heterogener werdende Zusammensetzung der Studierendenschaft stellten die bayerischen Hochschulen vor zusätzliche Herausforderungen. „Um die Hochschulen fit für die Zukunft zu machen, benötigt es eine nachhaltigere Grundfinanzierung. Diese ist in den Jahren 2000 bis 2014 kontinuierlich gefallen und muss nun deutlich aufgestockt werden“, stellt Piazolo fest.

Außerdem müssten Internationalisierung und Mobilität weiter vorangebracht, aber auch entsprechende Studienangebote vor Ort ausgebaut sowie die Anerkennungspraxis von im Ausland erworbenen Studienleistungen und Kompetenzen optimiert werden. Besonderen Nachholbedarf sieht Piazolo bei den Hochschulen für angewandte Wissenschaften: „Sie bedürfen einer stärkeren staatlichen Unterstützung hinsichtlich der Steigerung der ‚incoming mobility‘ sowie beim Ausbau der internationalen Mobilität des Lehrpersonals.

Weiter fordern die FREIEN WÄHLER, den Grundsatz der Wissenschaftlichkeit nicht zu vernachlässigen. „Die international anerkannte Marke ‚Diplom‘ bolognakonform wiederzubeleben wäre daher ein wichtiges Signal. Zudem bedarf es einer Abfederung sozialer Problemlagen“, ergänzt Piazolo mit Blick auf den Wohnraummangel und die hohen Mietpreise an vielen Hochschulorten.

Hinweis: Die zentralen Forderungen zur Interpellation „Studieren 2020“ der FREIEN WÄHLER finden Sie <link http: fw-landtag.us3.list-manage1.com track _blank>HIER.


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