Pressemitteilungen
Forian Streibl, MdL
Prof. Dr. Michael PiazoloProf. Dr. Michael Piazolo
Florian StreiblFlorian Streibl
20.11.2016

Parlamentarischer Abend der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion: „Der bayerische Alpenraum – Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum im Zentrum Europas“

Streibl: Keine Politik über die Köpfe der Bewohner hinweg – berechtigte Interessen der Menschen der Region berücksichtigen

München. Die einzigartige Landschaft des bayerischen Alpenraums lockt alljährlich Millionen von Touristen und Freizeitsportlern. Doch die ausschließliche Betrachtung als Freizeitparadies wird der Region bei weitem nicht gerecht. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion widmete diesem wertvollen Lebens- und Kulturraum deshalb vergangenen Freitag einen Parlamentarischen Abend und beleuchtete Potenziale und Herausforderungen des bayerischen Alpenraums in drei Themenblöcken genauer. Das Besucherinteresse war sehr groß und Florian Streibl, Parlamentarischer Geschäftsführer der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und Abgeordneter aus Oberammergau sowie sein Fraktionskollege Prof. Dr. Michael Piazolo, Vorsitzender im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst und Moderator des Abends, konnten etwa 300 Gäste im Bayerischen Landtag begrüßen.

„Wir FREIE WÄHLER wollen keine Politik über die Köpfe der Bewohner hinweg gestalten, sondern die berechtigten Interessen der Menschen der Region berücksichtigen. Nur so kann der Alpenraum als Siedlungsraum weiterhin attraktiv bleiben.“, betonte Streibl in seiner Begrüßung. 

Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturparks Karwendel, befasste sich in seinem Vortrag mit dem Spannungsverhältnis von Naturschutz, sportlichen Aktivitäten und wirtschaftlichen Interessen. Seit Jahrhunderten werde der Alpenraum wirtschaftlich genutzt und von Menschen geprägt. Neben der Kulturlandschaft gebe es im Karwendel immer noch sehr viele unberührte Gebiete. Um die Interessen aller Nutzer in Einklang zu bringen, sei es unerlässlich, dass Naturschutz und Forst- und Almwirtschaft kooperierten. Hier sei die Region auf einem sehr guten Weg, so Sonntag

Dass der Alpenraum wirtschaftlich weit mehr als nur Tourismus zu bieten hat, legten Torben Hansen, Geschäftsführer des holzverarbeitenden Traditionsunternehmens Schotten & Hansen und die Unternehmerin Petra Waldherr-Merk, Produzentin des traditionellen „Hirschkuss“-Kräuterlikörs unterhaltsam und gleichzeitig eindrucksvoll dar. Beide Unternehmen sind international tätig, gleichzeitig aber auch stark lokal verwurzelt und legen großen Wert auf Qualität.

Was ist alpenländische Kultur? Mit dieser Frage befassten sich Elisabeth Hinterstocker, Leiterin des Stadtmuseums Bad Tölz, und Hans Baur, Hauptmann der Gebirgsschützenkompanie Wallgau. Hinterstocker demonstrierte dies am Beispiel der berühmten Wieskirche als Merkmal alpenländischer Baukunst. Der Alpenraum sei immer auch Durchgangsraum mit vielfältigen Bezügen nach Nord und Süd gewesen. Sie wies auch auf die Bedeutung der Politik für die Kunst- und Kulturpflege hin. Die Gebirgsschützen als gelebtes Brauchtum mit einer mehr als 400-jährigen Tradition stellte Hans Baur vor. Sie haben in ganz Oberbayern über 12.000 Mitglieder und sind Teil eines regen Kulturlebens wie Trachten- Musik und Theatervereine. Baur wies aber auf die Nachwuchssorgen der traditionellen Vereine hin. Viele junge Menschen zögen auch deshalb weg, weil sie sich im Alpenraum den teuren Wohnraum nicht mehr leisten könnten.

„Dieser Abend hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig gelebte Werte und Traditionen für unsere Gesellschaft sind. Nur wer seine Wurzeln kennt, kann in einer globalisierten Welt bestehen.“, fasste Prof. Dr. Michael Piazolo die vielfältigen Aspekte des Abends zusammen.

Neben den Vorträgen boten die Darbietungen der Huber Dirndln und der Kerschbam Zittermusi den Gästen einen äußerst stimmungsvollen musikalischen Rahmen. Die Besucher konnten sich außerdem bei verschiedenen Ausstellern ein Bild von der alpenländischen Handwerkskunst machen. Unter anderem waren traditionelle Holzschnitzerarbeiten und maßgeschneiderte Trachten zu bewundern.


Archiv