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Hans FriedlHans Friedl
Kerstin RadlerKerstin Radler
22.06.2023

FREIE WÄHLER-Fraktion verabschiedet wegweisende Resolution zum Denkmalschutz in Bayern

Radler: Denkmäler als Lebensraum erhalten

München. In Bayern sind eine Vielzahl verschiedener Baustile und Denkmäler zu finden. Um diese Kulturgüter zu erhalten, muss das Leben in und mit einer Denkmalschutzimmobilie möglichst attraktiv und zeitgemäß gestaltet werden. Daher hat die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion nun eine Resolution verabschiedet, um den Denkmalschutz im Freistaat zu modernisieren. „Erst kürzlich hat unsere Fraktion eine Liberalisierung des Denkmalschutzes im Hinblick auf erneuerbare Energien erreicht. Dies ist ein erster wichtiger Schritt hin zu einer Wiedereinbindung von Denkmälern in den Alltag. Dennoch gibt es viel zu tun“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin Kerstin Radler.

Bayerns Vorgaben für den Denkmalschutz stellten an Eigentümer von Denkmalimmobilien oftmals hohe Anforderungen. „Wir als FREIE WÄHLER-Fraktion fordern daher ein Umdenken im bayerischen Denkmalschutzrecht. Konkret wollen wir eine Neuausrichtung der bayerischen Förderlandschaft in Bezug auf den Denkmalschutz erreichen“, so Radler weiter. Darüber hinaus sollen Bauwerke mit überregionaler Bedeutung in das Eigentum des Freistaats sowie Bauwerke mit regionaler Bedeutung in das Eigentum von Kommunen übernommen werden. Hierzu müsse der Freistaat die benötigten Mittel bereitstellen. „Oberstes Ziel muss es sein, Denkmäler als Lebensraum zu erhalten. Eine Denkmalimmobilie darf nicht zum bloßen Museum werden, sondern muss ein nutzbares Bauwerk bleiben. Wo es gesellschaftlich wünschenswert ist, ein Gebäude im Originalzustand zu erhalten oder wiederherzurichten, muss die öffentliche Hand tätig werden“, so Radler.  

Der Sprecher für Wohnen und Bauen Hans Friedl ergänzt, dass die Anschaffung älterer Immobilien oft mit vielen Unsicherheiten verbunden sei: „Neben der möglichen Belastung der Bauwerke mit gesundheitsschädlichen Stoffen besteht insbesondere bei Fragen der Statik und Substanz ein erhebliches Risiko. Daher fordern wir klare und rechtssichere Regelungen, die den zeitgemäßen Erhalt eines Denkmals in den Vordergrund rücken. Dazu müssen die Mitspracherechte der Denkmalschutzbehörden dringend überdacht werden“, so Friedl. Zudem sollen bestehende Vorgaben beim Erwerb der Denkmalseigenschaft evaluiert werden – auch unter Berücksichtigung der Interessen betroffener Eigentümer. Der Landtagsabgeordnete aus dem oberbayerischen Alling spreche sich insgesamt für eine grundsätzliche Liberalisierung der Erhaltensvorschriften aus.   

Denn der Wohnraum in Bayern sei knapp und der Traum vom Eigenheim für viele Bürgerinnen und Bürger unerreichbar. „Gerade in urbanen Gebieten haben diese Zustände das Maß des Erträglichen längst überschritten. Gleichzeitig nimmt der Leerstand im ländlichen Raum immer weiter zu“, so Friedl. Gerade durch die Nutzung moderner Kommunikationsmedien seien die Voraussetzungen für Homeoffice in vielen Branchen grundsätzlich gegeben. Leider fehle es in ländlichen Gebieten zu häufig an einer geeigneten Infrastruktur. „Wir fordern daher eine Weiterentwicklung der Infrastruktureinrichtungen in Bayern sowie eine Förderung von Coworking Spaces im ländlichen Raum. Zusätzlich sollen unsere Kommunen beim Erhalt von leerstehendem Wohnraum angemessen unterstützt werden. Denn das muss uns allen auch klar sein: Die Nutzung alter Gebäude bedeutet die Eindämmung zusätzlicher Versiegelung und Ressourcenschonung. Sie ist also Umweltschutz par excellence!“, betont Friedl abschließend.        

Hinweis: Die erwähnte Resolution finden Sie HIER.


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