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Hans FriedlHans Friedl
Kerstin RadlerKerstin Radler
19.04.2023

Fraktion unterstützt Novelle des Denkmalschutzgesetzes

Radler: Energiewende und Denkmalschutz zusammendenken

Kerstin Radler, stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, und Hans Friedl, baupolitischer Sprecher und Mitglied im Landesdenkmalrat, zur Beratung des Gesetzentwurfs der Staatsregierung zur Änderung des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes im heutigen Wissenschaftsausschuss:

Radler:

„Denkmäler sind Orte der Erinnerung, Zeitzeugnisse, städtische Wahrzeichen und Teil des unverwechselbaren Gesichts unserer Heimat. Sie zu bewahren und ihre Bedeutung an nachwachsende Generationen zu vermitteln, sind deshalb zentrale kulturpolitische Aufgaben des Freistaats. Daneben nimmt aber eine weitere Aufgabe eine immer größere Rolle in der Denkmalpflege ein: der Klimaschutz. Wir alle haben die Pflicht, dazu beizutragen, die Lebenschancen zukünftiger Generationen zu sichern. Hiervon kann sich auch der Kulturbereich nicht ausnehmen. Doch bislang haben sich Maßgaben des Denkmalschutzes und Ziele des Klimaschutzes wegen der bestehenden gesetzlichen Regularien gegenseitig beschränkt oder gar blockiert.

Statt Klima- und Denkmalschutz gegeneinander auszuspielen, wollen wir als FREIE WÄHLER-Fraktion die Einhaltung der Klimaziele und den Erhalt unserer vielfältigen Kulturlandschaft in Bayern künftig stärker zusammendenken. Mit der Novelle des Denkmalschutzgesetzes wird Denkmalpflege nun unter den Vorzeichen einer klimagerechten Bauerhaltung und Umbaukultur sowie der Ressourcenschonung betrachtet. Denn auch Baudenkmäler und Ortsbilder von besonderer Bedeutung können mit neuen technischen Entwicklungen und der Integration regenerativer Energieerzeuger dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen – und dennoch ihre ästhetische, kulturelle und geschichtliche Bedeutung bewahren.“

Friedl:

Bislang hat der Denkmalschutz der Energiewende im Bausektor erhebliche Hürden entgegengesetzt. Denn bei jeder baulichen  Maßnahme galt es abzuwägen zwischen dem Erhalt der historischen Bausubstanz und der Modernisierung des Gebäudes – etwa durch energetische Sanierung oder mittels Installation von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Angesichts der enormen energiepolitischen Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen, waren Lockerungen beim Denkmalschutz deshalb überfällig. Wir hatten die Staatsregierung deshalb im vergangenen Jahr mittels Antrag ersucht, konkrete konzeptionelle Vorschläge zur Vereinbarkeit von Energiewende und Denkmalschutz vorzulegen.

Mit der Novelle des Denkmalschutzgesetzes unternimmt der Freistaat einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung: So können künftig etwa Solaranlagen auf Dächern von denkmalgeschützten Häusern montiert oder energetische Sanierungen an denkmalgeschützten Gebäuden gestattet werden. Das begrüßen wir als FREIE WÄHLER-Fraktion ausdrücklich. Denn um die Zukunft unserer bayerischen Heimat zu sichern und für zukünftige Generationen zu bewahren, müssen der Einsatz erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen und der Schutz historischer Gebäude zusammengedacht werden.“


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