Ländlichen Raum in Bildungsregionen denken
Felbinger: Wir benötigen neue Modellschulen – Kultusministerium muss endlich starre Haltung aufgeben
München (ml). Ein neues Denken in der Bildungspolitik, vor allem in den ländlichen Räumen, fordert der bildungspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, Günther Felbinger, bei einem Fachgespräch mit Vertretern des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) sowie Vertretern von Ortsverbänden der FREIEN WÄHLER an der Mittelschule Dittelbrunn. „Wir müssen eine verantwortungsbewusste Bildungspolitik künftig in Bildungsregionen denken und dabei für eine flächendeckende Erhaltung der Schulstandorte auch über eine schulartübergreifende Verteilung der Schülerströme sprechen“, so Felbinger. Das Beispiel von Dittelbrunn und des Landkreises Schweinfurt bestätige ihm, dass das von den FREIEN WÄHLERN entworfene REIF-Konzept, das für „Regionale Entwicklung für individuelle Förderung“ stehe und eine eigenverantwortliche Schulentwicklungsplanung in den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten beinhalte, der richtige We g sei. Selbst vor Landkreisgrenzen dürfe dieses Denken nicht Halt machen, „wenn es die Vor-Ort-Situation wie hier in der Region“ anzeige, so Felbinger. „Wir wollen schülergerechte, passgenaue und regionale Lösungen für eine funktionierende Bildungslandschaft und dazu brauchen wir für den ländlichen Raum neue Schulmodelle!“ Bei dem Gespräch mit Schulvertretern und Kommunalpolitikern wurde deutlich, dass hier eine Modellregion entstehen könnte. Denn neben der durch rückläufige Schülerzahlen in den nächsten Jahren im Bestand gefährdeten Mittelschule gibt es in Dittelbrunn neben der Grundschule, einer Turn-und Schwimmhalle und im alten früheren Hauptschulgebäude seit diesem Schuljahr die von der Stadt Schweinfurt aus Raumkapazitätsgründen ausgelagerte Berufs- und Fachoberschule (FOS/BOS). Problemlos könnte auf dem Gelände in Ergänzung ein neuer Realschul-Standort entstehen. „Der Weg zur Zweigliedrigkeit ist hier deutlich vorgezeichnet“, so Felbinger. Damit wäre ein hochwertiger mittlerer Bildungsabschluss und durch eine mögliche Kooperation mit der FOS/BOS sogar der Weg zur Hochschulreife möglich und das FREIE WÄHLER-Modell eins zu eins umgesetzt und in der Fläche dauerhaft ein Schulstandort gesichert, der außerdem vielen Schülern aus dem Landkreis die Fahrerei nach Schweinfurt erspare. „Kultusminister Spaenle muss endlich erkennen, dass seine Lobhudelei auf das bayerische Bildungssystem im ländlichen Raum seine klaren Grenzen hat und muss neue Schulmodelle und -regionen zulassen“, so Felbinger. Er sei sich sicher, dass ein dritter Realschulstandort im Landkreis den beiden bestehenden Realschulen in Schweinfurt und Gerolzhofen überhaupt nicht schade: „Es käme lediglich zu einer Schülerumverteilung und daneben könnte noch ein Schulstandort mit neuen Perspektiven gesichert werden“.